Raus aus der beruflichen Erschöpfung
Im täglichen Arbeitsleben begegnen wir häufig der Erschöpfung in verschiedenen Formen. Manche ignorieren sie, da sie denken, dass es normal ist. Andere greifen zu Kaffee und anderen Mitteln, um gegen die Erschöpfung anzukämpfen. In unserer Disziplingesellschaft wird oft hohe Leistung erwartet. Angesichts aktueller Diskussionen um die Vereinfachung der Arbeitszeitgesetze und dem Auslaufmodell „Teilzeitstellen“ wird es immer wichtiger, sich mit dem Thema Erschöpfung auseinanderzusetzen. Denn aus medizinischer Sicht kann anhaltende Erschöpfung zu Burnout und Depression führen.
Im Berufsleben neigen Menschen gerne dazu die eigenen Bedürfnisse sowie den gesunden Menschenverstand, das Körpergefühl und die Selbstreflexion zu vernachlässigen und zu ignorieren. Und sind dann überrascht, wenn sie krank werden oder sich dauerhaft erschöpft fühlen.
Es geht auch anders
Schauen wir uns dazu ein Beispiel aus dem Freizeit-Alltag an: Wandern gehen. Beim Wandern bereiten wir uns vor, kümmern uns um Ausrüstung und Route. Unterwegs machen wir Pausen, pflegen unsere Füße und passen die Route und den Fortschritt entsprechend unserer Fähigkeiten und Bedürfnisse an.
Im Gegensatz dazu laufen wir beruflich, metaphorisch gesehen, oft in den falschen Schuhen und halten durch, obwohl eine Pause längst überfällig ist. Wir füllen unseren Rucksack mit Lasten, die nicht unsere eigenen sind, und wundern uns dann, warum wir erschöpfen. Doch das muss nicht sein.
Der passende "Rucksack" für die berufliche Reise
Wir müssen nur wieder lernen, dass wir auch im Berufsumfeld weiterhin Menschen mit Bedürfnissen sind. Trotz der vergangenen 250 Jahren der Industrialisierung und dem Hauptfokus auf Maschinen und der maschinengerichteten Taktung hat sich daran nichts geändert. Auch, wenn so einige Unternehmen danach handeln. Als Menschen sind wir natürliche Systeme, die im Wechsel von aktiven und passiven Phasen unsere Aufgaben erfüllen. Manche Aufgaben davon bewusst und sehr viele unbewusst. Umso wichtiger ist es, sich des eigenen Rucksacks bewusst zu sein und ihn für sich selbst zu packen und nicht für andere. Das schafft die Balance, die sich viele so sehr wünschen.
Drei Ankerpunkte, die dir helfen, mehr in deiner Balance zu bleiben
Dem Körper folgen
Unser Körper ist unser wichtigster Begleiter bei der Bewältigung von Erschöpfung. Achten wir auf seine Signale, gönnen uns Pausen und geben uns die Aufmerksamkeit, die wir brauchen.
Gemeinsam gesünder
Wir müssen nicht alles alleine schaffen. Im Team können wir uns gegenseitig unterstützen und gemeinsam den passenden Weg finden.
Die eigenen Entwicklungen akzeptieren
Es ist normal, dass sich Aufgaben und Rollen ändern, während wir auf ein Ziel hinarbeiten. So ist es wichtig anzuerkennen, wenn Talente brachliegen und sich weiterentwickeln wollen.
Indem wir uns erlauben, uns weiterzuentwickeln und das zu tun, was uns erfüllt, können wir Leichtigkeit in unser Berufsleben bringen. Es geht darum, bewusste Entscheidungen zu treffen, die unseren aktuellen Bedürfnissen entsprechen und es uns ermöglichen, unser volles Potenzial zu entfalten.