Deine eigenen "Ja, abers..." machen dich unglücklich
Wie oft hörst du den Satz: „Ja, aber…“?
Wie oft sagst du den Satz: „Ja, aber…“?
Vor kurzem erlebte ich folgendes Kundenszenario: Wochen zuvor hatten wir über ihre Wünsche gesprochen, sich in eine bestimmte Projektrichtung weiterzuentwickeln. Zu diesem Zeitpunkt schien es ihr jedoch schwierig, da ihr die nötige Erfahrung fehlte. Doch kürzlich erzählte sie mir, dass sie nun tatsächlich ein solches Projekt übernehmen soll. Anstatt der erwarteten Freude über diese Entwicklung wies sie jedoch auf die zeitlichen Herausforderungen hin, die damit verbunden wären.
Verkehrte Welt? Oder eher: Manchmal sind wir im Strudel unserer Stress- & Negativgedanken gefangen.
Wie auch folgende Geschichte von Ajahn Brahm zeigt:
Ein Mönch hatte in seinem Kloster eine Mauer zu bauen. Er gab sich die größte Mühe, alle 1000 Steine die dafür nötig waren, gerade und gleichmäßig aufeinander zu setzen. Als die Mauer schließlich fertig war, trat er voller Stolz zurück, um sein Werk zu begutachten.
Da sah er plötzlich, das durfte doch nicht wahr sein, dass zwei Backsteine schief in der Mauer saßen! Ein grauenhafter Anblick...
Eines Tages fiel der Blick eines Gastes auf das Mauerwerk. „Das ist aber eine schöne Mauer!“ bemerkte er.
„Mein Herr“, erwiderte der Mönch überrascht, „haben Sie etwa einen Sehfehler? Fallen Ihnen denn nicht die beiden schiefen Backsteine auf?“
Aber die folgenden Worte seines Gastes veränderten die Einstellung des Mönchs zu seiner Mauer, zu sich selbst und zu vielen anderen Aspekten seines Lebens:
„Ja“, sagte der Gast, „ich sehe die beiden mangelhaften Backsteine. Aber ich sehe auch 998 gut eingesetzte Steine.“
Der Mönch war überwältigt! Zum ersten Mal sah er neben den beiden mangelhaften Backsteinen auch die vielen anderen Backsteine. Sie waren perfekt eingesetzt. Bis dahin hatte sich der Mönch nur auf seine Fehler konzentriert und war allem anderen gegenüber blind gewesen. Doch nun fand er seine Mauer gar nicht mehr grauenvoll.
So lohnt es sich, sich nicht nur auf Fehler und Mängel zu fokussieren, sondern auch die vielen positiven Aspekte im Leben zu erkennen. Oft neigen wir dazu, uns auf das Negative zu fixieren und dabei das bereits Passende aus den Augen zu verlieren. Statt den "Ja, abers" nachzugehen, ist es für das eigene Glücksgefühl viel dienlicher die kleinen Erfolge und Errungenschaften wertzuschätzen.
Fazit:
Werden die "Ja, abers" im eigenen (Gedanken-)Wortschatz zu viel, hilft eine Neuausrichtung der eigenen Bühnenbeleuchtung. Den Fokus auf all die Dinge, Situationen und Menschen lenken, für die wir direkt dankbar sein können. Regelmässige Dankbarkeitsreflexionen unterstützen den Fokusprozess.